Dienstag, 11. April 2017

6 Tipps gegen Unistress

Stress in der Uni kennt vermutlich jeder. Das Studentinnen(über)leben ist manchmal echt anstrengend. Stressiger, als ich es mir vor Beginn meines Bachelorstudiums je erträumt hätte! Und jetzt im Master verlangen die Dozenten gefühlt mehr als noch im Bachelor, und nebenbei will ja auch noch die Wohnung geputzt, die Mitbewohner bespaßt und vor allem mehr Geld verdient werden. Zu dem einen Nebenjob kommt ein Zweiter hinzu, die Zeit wird knapp, und irgendwann braucht man dann doch auch mal einen freien Sonntag. Und als Geisteswissenschaftlerin muss ich zwar weniger Klausuren, dafür aber massig viele Hausarbeiten schreiben. Die wollen auch schnell fertig werden, denn als Bafög-Empfängerin kann ich es mir nicht erlauben, später noch ein Semester dafür dranzuhängen.

So waren die letzten Semesterferien für mich alles andere als angenehm. Hinter dem Erasmus-Papierkram herrennen, zwei Radiobeiträge und einen Magazinbeitrag produzieren, ein Interview führen und eine Reportage schreiben, die liegengebliebene Hausarbeit vom letzten Semester endlich fertigstellen, am Wochenende für die Neue Westfälische Artikel gegen Geld schreiben und an irgend einem verdammten Tag will ich auch mal meine Familie und meine Freunde wiedersehen?

Kommt dir das bekannt vor? Wenn es dir manchmal genau so geht, dann helfen dir vielleicht diese Tipps, die ich in mittlerweile neun Semestern Studienzeit erprobt habe.

1. Hab den Plan vor Augen.

Und das meine ich auch genau so: druck dir eine Jahresübersicht aus und hänge sie dahin, wo du sie vom Schreibtisch gut sehen kannst. Trage ALLE Deadlines des Semesters ein und auch alle Tage, an denen du weißt, dass du nichts für die Uni machen kannst - Urlaube, Arzttermine, Geburtstagsfeiern oder auch Hangover-Tage. Allein dieser Überblick lässt mich fokussierter arbeiten, weil ich sehe, wie viel Zeit ich wirklich noch hab bis zum Tag X, und wann ich gut und gern mal einen Nachmittag die Sonne genießen kann.

2. Prokrastinieren ist (manchmal) erlaubt. 

Manchmal ist der Stress so groß, dass ich wirklich NICHTS mehr aufschieben konnte. Ein paar wenige Tage konnte ich auch gut so arbeiten: zwölf Stunden fokussiert auf eine Hausarbeit auf den Laptopbildschirm starren. Bis das Ding tatsächlich fertig war. Das geht drei Tage gut. Jetzt aber stelle ich fest, dass es mir zwischendurch tatsächlich hilft, die eigentliche Arbeit aufzuschieben (vorausgesetzt, man kann es sich gerade so erlauben, dies zu tun). denn das kann entspannend sein. Also gräme ich mich jetzt nicht mehr, wenn ich doch mal die Wäsche mache oder den Abwasch erledige. Oh ja, sogar sinnlose Dinge wie Eis essen oder allein spazieren gehen oder facebook lohnen sich, solange man es damit nicht übertreibt. Hauptsache, man denkt zwischendurch an etwas ganz banal anderes als sein Hausarbeitsthema.

3. Plane Essens-, Tee- und Entspannungspausen ein. 

Essen ist für mich so essenziell, dass ich ohne festes Mittag- und Abendessen gar nicht richtig LEBEN kann! ;-) Essen hält Leib und Seele zusammen und außerdem fokussierst du dich beim zubereiten einer Mahlzeit auf das Essen - und sei es nur ein Butterbrot - aber du benutzt deine Hände mehr als deinen Kopf und das hilft wunderbar beim abschalten. Zwischen den Mahlzeiten hilft mir auch eine bewusst genommene Teepause. Es ist fast wie eine Belohnung, sich nach einem abgeschlossenen Kapitel Hausarbeit eine schöne heiße Tasse Earl Grey zuzubereiten!

4. Es hilft, zu wissen, wann du am besten arbeiten kannst.

Früh aufstehen kann ich gar nicht und es würde mir dementsprechend wenig bringen, den Wecker auf 6 Uhr früh zu stellen. Genau so weiß ich, dass ich nach dem Mittagessen für einige Stunden zu nichts zu gebrauchen bin. Deswegen versuche ich, mir den Morgen und den Vormittag immer für die wirklich anstrengenden Sachen frei zu halten. Während des Mittagstiefs kann ich dann das vorher geschriebene Korrektur lesen oder in die Bibliothek fahren, um neue Bücher zu holen.

5. Es hilft, später noch etwas vorzuhaben.

Ebenso gut arbeite ich, wenn ich weiß, dass ich nicht mehr allzu viel Zeit am Tag habe. "Eine Verabredung zum Eis essen um vier, und es ist schon zwei? Dann muss ich mich aber ranhalten!" - Plötzlich arbeite ich viel schneller als sonst. Jedenfalls pusht mich jeglicher Plan, bei dem eine andere Person verbindlich auf mein pünktliches Erscheinen wartet. In diesen Phasen schaffe ich gefühlt jedenfalls doppelt so viel wie wenn ich keinen Plan habe...

6. Gib deinem Körper, was er braucht. 

Bei Prozessen, bei denen du nachdenken musst, sind das vor allem frische Luft und viel Wasser. Auch gesundes Essen soll bekanntlich nicht schlecht für den Körper sein. Bewegung schadet auch nie. Vor allem bei Tätigkeiten wie Schwimmen hat man Zeit zum nachdenken. Und wenn man über andere Dinge nachgrübelt, fallen einem oft ganz wie nebenbei die passenden Lösungen für die eigene Hausarbeit ein.

Ein bisschen Disziplin und der richtige Wille gehören natürlich auch dazu, eine Hausarbeit zügig und zufriedenstellend zu schreiben. Wie gehst du mit Unistress um? Mir selbst gelingt es ja oft noch nicht so gut.

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