Mittwoch, 19. April 2017

8 Gedanken, die mir helfen, die Ruhe zu bewahren

Ausnahmesituationen gibt es immer wieder im Leben. Wenn ich zum Beispiel einen wichtigen Termin habe und dank meines sehr schwach ausgeprägten Orientierungssinns den Treffpunkt nicht direkt finde, werde ich leicht wahnsinnig. Mehr als einmal ist es auch schon passiert, dass ich dann an den Straßenrand gefahren bin, um mich kurz auszuheulen. Stolz bin ich darauf nicht, denn vermutlich bin ich dafür mittlerweile eigentlich zu alt (25 ist doch kein Alter. :D).

Manchmal sieht die Welt nach ein paar Minuten heulen und schluchzen trotzdem wieder besser aus. Noch viel besser finde ich es aber, wenn die Tränen - und das damit verbundene verschmierte Mascara, die dicken Augen und den roten Kopf - gar nicht erst rollen. Wenn ich es schaffe, in einer Situation wie der mit dem Nicht-Finden eines Treffpunkts entspannt zu bleiben, wird es gleich leichter, doch noch ans Ziel zu kommen. Allein schon, weil ich die Buchstaben meiner Smartphonetastatur in der Navi-App besser treffe, wenn ich keinen Tränenschleier vor Augen habe. Deswegen kommen hier meine acht Mantras, die mir helfen, in verfahrenen Situationen die Ruhe zu bewahren. Denn am Ende ist alles meistens nur halb so wild!

1. Andere Leute haben das schon vor mir geschafft.

Denn es waren schon Menschen auf dem Mond, es haben schon andere Leute den Führerschein gemacht, es haben schon andere Menschen einen Job gefunden. Wieso sollte ich nicht auch alles erreichen, was ich möchte?

2. Ein paar Minuten zu spät kommen ist eigentlich noch pünktlich.  

In der Regel nimmt es einem niemand übel, wenn man fünf Minuten zu spät ist. In manchen Situationen ist zwar weniger gern gesehen als in anderen, zu spät zu kommen, aber den Kopf hat dafür noch niemand verloren.

3. Ich weiß besser als jeder andere, wie ich meinen Job zu machen hab. 

In meinen ersten Tagen als freie Journalistin habe ich viel nach rechts und links geschaut und wenn die Kollegen etwas anders gemacht haben, hielt ich ihre Vorgehensweise für richtiger - weil ich so unerfahren war. Verdammt noch mal, nein! Das ist gar nicht so. Und wenn jemand mir sagen will, was ich in einen Artikel reinzuschreiben habe, höre ich freundlich zu und scheiße dann zuhause auf seinen Rat, wenn er mir nicht gefällt.

4. Andere finden ihre eigene Idee vielleicht besser als meine, was aber nicht heißt, dass ich mich von meiner Idee abbringen lassen sollte/dass meine Idee schlechter ist. 

Jeder hat unendlich viele Ideen, aber meist hört man doch nur die von der lautesten Person. Ganz oft ist besagte Person dann auch noch so drauf, dass sie sich andere Ideen gar nicht erst anhört, denn das einzige entkräftende Argument dieser Personengruppe ist: "Das ist scheiße!". Nicht unterkriegen lassen und Verbündete suchen, denn deine Idee ist mit Sicherheit nicht schlechter.

5. Nur, weil andere mehr reden, sind sie nicht besser/selbstbewusster/[...] in dem, was sie tun.

Meist ist es doch eher das Gegenteil: Sie reden und reden, weil sie die Stille nicht ertragen, die wir ausgeglichenen Menschen angenehm finden. Sie füllen jegliche Pause mit ihren Erzählungen, weil sie Angst haben, sonst unterzugehen und vergessen zu werden. Wenn ich es in solchen Situationen schaffe, die Quassler zu durchschauen, bin ich umso glücklicher damit, in mir selbst ruhen zu können.

6. Wenn ich nichts zu sagen habe, ist es in Ordnung, zu schweigen. 

Ich muss nicht immer reden, um mich beliebt zu machen. Ich muss nicht immer reden, um beachtet zu werden. Andere Menschen mögen mich um meiner selbst Willen und nicht, weil ich die besten Storys zu erzählen habe (habe ich nämlicht nicht). 

7. Nicht jeder muss mich mögen. Ich mag ja auch nicht jeden. 

Aufbrausende Menschen finden mich vielleicht langweilig, Menschen ohne Selbstwertgefühl fürchten mich vielleicht, weil sie spüren, dass ich mich selbst mag, Menschen, die wie ich sind, mögen mich vielleicht nicht, weil ich (genau wie sie vielleicht) nicht gut darin bin, ein oberflächliches Gespräch in Gang zu bringen. Aber das ist okay, denn es gibt genug andere Menschen, die es zu schätzen wissen, wenn ich meine Zeit mit ihnen teile.

8. Es gibt noch Kaffee/mit einer Stunde Schlaf kann man durch den Tag kommen/Socken kann man auch mal drei Tage anziehen/wenn man sich einen Tag nicht die Zähne putzt, werden sie nicht gleich ausfallen.

Auch, wenn die Umstände nicht so super angenehm sind wie Zuhause: ich weiß, ich kann überleben - auch, wenn es vielleicht etwas unbequemer ist, als ich es gewohnt bin. Ich kann leben mit zwei Mahlzeiten am Tag und wenn ich auf Reisen ein schwitziges T-Shirt einen weiteren Tag anziehen muss.

Die Sonne geht am nächsten Tag also wieder auf. Egal, wie verfahren die Situation zu sein scheint. Hast du auch Gedanken, die dich in schwierigen Situationen auf die Erde zurückholen?

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